Jede alte Sorte ist Zeuge unserer Kulturgeschichte. In Deutschland wuchsen einst 2000 bis 3000 Apfelsorten und ca. 500 Birnensorten.
Es gab viele regionale und lokal eng begrenzte Sorten für unterschiedliche Verwendungszwecke (Frischverzehr, Kochen, Dörren, Brennen, Saft, Most, Backen, Mus). Die Sorten waren an die vorherrschenden Standortbedingungen (Boden, Niederschläge, Wind, Temperatur) gut angepasst. Unter den alten Sorten sind auch Köstlichkeiten ersten Ranges! Die Menschen konnten ein vielfältiges kulinarisches Geschmackserlebnis genießen. Heute begnügen wir uns mit ca. sieben Apfelsorten, die marktführend sind. Aber das muss nicht so bleiben, wenn wir uns wieder auf die Vielfalt besinnen und historische Sorten vor dem Aussterben bewahren. Alte Obstsorten und Streuobstwiesen sind ein wichtiger Teil unseres kulturgeschichtlichen Erbes. Dieses möchten wir genauso bewahren wie alte Traditionen, Baudenkmäler und Bräuche.
Aus diesem Grunde besorgten wir uns vom Pomologen Jens Meyer weitere Edelreiser von vom Aussterben bedrohten und sehr seltenen Sorten. Mittels der Technik der Winterhandveredlung werden daraus Hochstämme gezogen, welche wir in der Obstarche Reddelich pflanzen. Folgende Sorten erhielten wir als Reiser:
14 Birnensorten:
- Amanlis Butterbirne
- Capiamont
- Clara Fries
- „Dicke gelbe Bergamotte“ – Arbeitsname
- Gansels Bergamotte
- Hofratsbirne
- Juli Dechantsbirne
- Kaiserbirne mit dem Eichenblatt
- Lebruns Butterbirne
- Birne Punktierter Sommerdorn
- Römische Schmalz
- „Steinbirne“ – Arbeitsname
- Punktierter Sommerdorn
- Wallbirne
16 Apfelsorten:
- Altländer Rosenapfel
- Brownlees Renette
- Charlamowsky
- Dean´s Küchenapfel
- Englischer Scharlachpepping
- Francoper Prinz
- Gniedelsteiner
- Guldborg
- Feuerroter Taubenapfel
- Klausdorfer Häger
- Langer Grüner Gülderling
- Langer Roter Himbeerapfel
- Roter Münsterländer Borsdorfer
- Roter Wintertaubenapfel
- Rotprinz
- Schieblers Taubenapfel