Herr Peter Tischer brachte uns aus Seitenrodea aus Thüringen zwei von seinen selbst veredelten Speierlingen (Sorbus domestica).
Der Speierling ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Mehlbeeren innerhalb der Familie der Rosengewächse. Er ist ein Wildobstbaum, in Deutschland selten. Der Speierling war im Mittelalter ein häufig genutztes Gehölz. Die Früchte spielen wegen ihres Gerbstoffgehaltes als adstringierendes Hausmittel bei Magen- und Darmbeschwerden eine Rolle. Sie werden auch zu Marmeladen und Gelees verarbeitet und zur Herstellung von Edelbränden genutzt. Die Früchte werden auch in gerinen Mengen zum Apfelwein zugesetzt. Der Apfelwein ist dann klar, haltbarer und herber und eine Spezialität aus dem Frankfurter Raum. Das Holz ist fest und schwer. Die Borke kann als Gerberlohe verwendet werden. Der Speierling kann ein Alter von 400 Jahren erreichen und eine Wuchshöhe von 20 bis 30 m (im Hochwald).
Herr Tischer veredelte die Bäume im Jahre 2016 und pflanzte dieses auf die von ihm beweirtschafteten Streuobstwiesen. Nun sind sie bereits kleine Hochstämme geworden und sollen in der Obstarche Reddelich gepflanzt und erhalten werden. Er selber sammelt bereits seit einigen Jahren Speierlinge, die es noch als Fundexemplare in Deutschland und Mitteleuropa gibt. Es sind alles Sämlinge in der freien Natur und jeder Baum ist ein genetisches Individuum. Um deren Erhalt kümmert er sich zusammen mit weiteren Mitstreitern des „Förderkreises Speierling“. Ca. 30 verschiedene Speierlingsarten werden so erhalten. Wir erhielten zwei Bäume mit den Namen „Christoph-Apfel“ und „Langendreieich“.
Vielen herzlichen Dank sagen wir Familie Ticher.