Nathusius‘ Taubenapfel ist ein 1824 gezüchteter Tafelapfel, der gemäß dem später durch Eduard Lucas verbesserten Dielschen System zu der Klasse der Taubenäpfel gehört. Der spätere Obergärtner Dieskau züchtete 1824 in der einst bedeutenden Handelsgärtnerei zu Althaldensleben die Apfelart aus einem Samen.
Später taufte Dieskau den Apfel jedoch nach Johann Gottlob Nathusius um, da dieser (sein Arbeitgeber) sich um den Obstbau und die Landwirtschaft außerordentliche Verdienste erworben hatte. Die Sorte wurde erstmals von Theodor Engelbrecht im Vereinsblatt für den deutschen Pomologen-Verein, später auch in seinem Standardwerk Deutschlands Apfelsorten beschrieben.
Der Baumwuchs ist mittelstark und breit. Die Blüte erfolgt spät, daher besteht kaum Blütenfrostgefahr. Die Pflückreife ist etwa Mitte Oktober erreicht, die Genussreife ab November bis März. Die Apfelfrucht ist mittelgroß, eiförmig und rot gestreift. Die Apfelhälften sind häufig ungleich. Die Frucht riecht kaum. Die Fruchtschale ist glatt und etwas fettig. Das Fruchtfleisch ist weich und saftig, hat ein Bittermandelaroma und schmeckt leicht edelweinig.
Die Apfelsorte wurde im 19. Jahrhundert an der Niederelbe angebaut, verschwand dann aber weitgehend. Heute ist die Niedersächsische Elbtalaue wieder „Stammland“ der Sorte und der Nathusius‘ Taubenapfel wird auch von vielen Gärtnereien in ganz Deutschland angeboten. Außerdem gibt es ihn natürlich in den Obstquartieren des von Johann Gottlob Nathusius geschaffenen Parkensembles beim Hundisburger Schloss. Auch wird er heute im Rheinland angepflanzt.
Quelle: Wikipedia