Meldung im europaticker 11.04.2016: Streuobstgenussschein aus MV wird Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt

Für die Jahre 2011 bis 2020 wurde durch die Vereinten Nationen die UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen.

„Mit einer Urkunde aus den Händen von Prof. Dr. Joachim Borner, Leiter des Kollegs für Management und Gestaltung nachhaltiger Entwicklung (KMGNE), an Vertreter des Fachreferats für Ökosystemdienstleistungen des Umweltministeriums Schwerin und der Akademie für Nachhaltige Entwicklung wurde heute in Berlin in den Räumen des KMGNE der in Mecklenburg-Vorpommern als drittes ökologisches Wertpapier entwickelte Streuobstgenussschein als offizielles Projekt der UN Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet.

Ich freue mich sehr, dass nach der Waldaktie und den MoorFutures nun auch der Streuobstgenussschein als drittes ökologische Wertpapier aus Mecklenburg-Vorpommern die Auszeichnung als Dekadeprojekt der Vereinten Nationen erhält“, würdigte Umweltminister Dr. Till Backhaus die Auszeichnung. „Dies beweist abermals, dass unsere Ergebnisse für eine alternative Finanzierung von Ökosystemleistungen weit über die Landesgrenzen hinaus wahrgenommen werden. Ich bin mir sicher, dass der Streuobstgenussschein ähnlich erfolgreich wirkt wie seine Vorgänger“, sagte er weiter und betonte zudem, dass die Entwicklung der Wertpapiere kein Selbstzweck sei: „Wir haben uns im gesellschaftlichen Konsens auf Ziele im Klimaschutz und im Naturschutz geeinigt. Wenn uns die Natur preiswerte Möglichkeiten zur Erreichung der Ziele aufzeigt, dann sollten wir diese nutzen.

Der Streuobstgenussschein wurde im April 2015 mit einer Pflanzaktion in Gehren (Landkreis Vorpommern-Greifswald) gestartet. Der Vertrieb erfolgt durch die Akademie für Nachhaltige Entwicklung (ANE) mit Sitz in Güstrow. „Der Streuobstgenussschein ist für mich ein weiterer Baustein einer nachhaltigen Entwicklung ländlicher Räume“, betonte Geschäftsführer Prof. Dr. Peter Adolphi. Er symbolisiere geradezu beispielhaft das Bild des Gartens der Metropolen.“

„Hintergrund: Mit der Einführung der Waldaktie in 2007 (www.waldaktie.de), den MoorFutures in 2011 (www.moorfutures.de) und dem Streuobstgenussschein in 2015 (www.streuobstgenussschein.de) verfolgt das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern den Ansatz, durch „ökologischer Wertpapiere“ alternative Finanzierungsquellen für Aufforstungen, Moorwiedervernässungen sowie den Erhalt und die Neuanlage von Streuobstwiesen zu erschließen. Stehen bei der Waldaktie und den MoorFutures die Klimaschutzleistungen der Wälder und der Moore im Vordergrund, so ist es bei den Streuobstwiesen die Artenvielfalt: Streuobstwiesen gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Biotopen überhaupt.“

„Bislang konnten etwa 75.000 Waldaktien zu je 10 €, rund 11.000 MoorFutures zu je 35 € und knapp 1.000 Genussscheine zu je 10 € verkauft werden. Damit konnten zusätzlich deutlich mehr als 1 Mio. € zum Erhalt und zur Verbesserung von Ökosystemleistungen eingesetzt werden.
Für die Jahre 2011 bis 2020 wurde durch die Vereinten Nationen die UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgerufen (www.undekade-biologischevielfalt.de). Die Umsetzung in Deutschland erfolgt u. a. durch die Auszeichnung herausragender Initiativen als UN-Dekadeprojekte. Vor dem Streuobstgenussschein wurden 2012 und 2015 die MoorFutures ausgezeichnet. Die Waldaktie wurde 2008 und 2010 im Rahmen der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung von 2005 bis 2014 ausgezeichnet.“

Meldung erschienen am: 2016-04-11 im europaticker