James Grieve, auch Grieve, Jems Griev und Dzems Griw, ist eine Sorte des Kulturapfels (Malus domestica). James Grieve wird in Europa ab Juli als Küchenapfel genutzt und ab September als Tafelapfel geerntet. Aufgrund seines hohen Saftgehalts wurde James Grieve in Deutschland lange Zeit kommerziell für die Saftgewinnung angepflanzt. Der in Schottland durch den Gärtner James Grieve gezüchtete Apfel ist winterhart.
Die Frucht ist mittelgroß und rund bis stielbauchig. Dabei ist sie nur schwach ungleichmäßig geformt und auch Rippen sind nur schwach erkennbar. Da es mittlerweile etliche Farbtypen gibt, variiert der Anteil der Rotfärbung. Diese besteht aus einem Orange, das durch auffällige rote Sprenkel und Streifen bedeckt wird. Die Grundfarbe des Apfels ist im Sommer ein leuchtendes gelbgrün, das sich bis in den Herbst in ein Gelb ändert. Die Schale ist glatt, etwas wachsartig und zäh, die Äpfel sind druckempfindlich.
Das cremefarbene Fruchtfleisch ist feinzellig und wird nach der Ernte rasch mürbe. James Grieve hat einen herzhaften Geschmack, der dem Gravensteiner ähnelt. Der Apfel hat eine ausgeprägte Säure, die aber Teil eines komplexen Aromas ist. Das intensive Aroma direkt nach der Ernte wird über die Wochen der Lagerung milder, ohne an Komplexität zu verlieren.
Der Stiel des Apfels ist dünn bis mitteldick und lang. Er ragt über die tiefe Stielgrube hinaus. Die Stielgrube ist tief und weit, und leicht berostet.[2]
Der Baum gilt als gesund und frosthart. Dabei sind auch die Blüten gut gegen Spätfröste resistent. James Grieve toleriert ein vergleichsweise weites Spektrum an Klimaten und wird in Europa beispielsweise von Südschweden und Südnorwegen bis in die Steiermark angepflanzt. Der Apfel bevorzugt nicht zu trockene Lagen, wächst in Gegenden mit mäßigen Sommerniederschlägen aber beispielsweise besser als der sonst ähnliche Gravensteiner. Der Baum hat einen schwachen Wuchs, wächst ausladend und entwickelt eine runde Krone. James Grieve ist leicht erziehbar und hat günstiges Fruchtholz.
Die Sorte ist wenig empfindlich für Schorf und Mehltau, aber anfällig für Zweigmonilia und Feuerbrand. In manchen Gegenden ist sie auch anfällig für Obstbaumkrebs.
Die schwachrosa Blüten sind vergleichsweise auffallend und ansehnlich. Der Baum zeigt in seinem Ertrag fast keine Alternanz sondern trägt jedes Jahr gleichmäßig. Auch nach dem Junifruchtfall hat James Grieve noch hohe Behangdichten. Eine Ausdünnung nach dem Junifruchtfall sorgt für größere Früchte, die meist auch schmackhafter und vitaminreicher sind als ohne Ausdünnung.
Ab Juli können die Äpfel zum Kochen verwendet werden. Der saftige Apfel eignet sich gut zum Brennen von Alkohol, über seine Eignung als Saftapfel gibt es sehr verschiedene Aussagen.
Die Ernte der Tafeläpfel beginnt, je nach Klima, zwischen Mitte August bis Anfang Oktober, in Norddeutschland etwa Anfang September. Zur Erntezeit werden die Äpfel windanfällig und fallen leicht. Auch werden die Äpfel ungleichzeitig reif, sodass meistens mehrere Erntedurchgänge durchgeführt werden.
Die Genussreife dauert von September bis in den Oktober. James Grieve ist nicht gut lagerfähig. Auch eignet er sich nicht gut zur maschinellen Verarbeitung, da der Apfel dafür zu druckempfindlich ist. Der Ertrag ist reich und regelmäßig. In warmen Gegenden können die Äpfel vor der Reife abfallen
Der diploide[10] James Grieve ist ein guter Pollenspender. Er gehört zu den wenigen Apfelsorten, die sich selbst befruchten können. James Grieve wird seit dem 20. Jahrhundert intensiv in der Zucht benutzt, und gehört zur Handvoll Apfelsorten, die die Vorfahren heutiger Marktsorten sind. Dabei wurde besonders seine Robustheit gegenüber schlechtem Klima und sein säuerlicher Geschmack geschätzt.
Geschichte
Früchte
Der Zufallssämling wurde von Obergärtner James Grieve in Edinburgh herangezogen und von seinem Arbeitgeber, der Baumschule Dickson, nach ihm benannt und ab den 1890ern verbreitet. Der Apfel stammt von einem wild abgeblühten Cox Orange ab. Der Apfel wurde von Dickson’s Nurseryman erstmals im Jahr 1893 beschrieben, und erhielt 1897 den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society (RHS). 1906 verlieh ihm die RHS ein First Class Certificate.
Quelle: Wikpedia