Die Zibarte (auch Ziparte und Zippate, alemannisch Zibärtle, Zibertle, Zibertl, Ziberl, Zwiferl und Seiberl sowie schweizerdeutsch Ziberli, Zyberli oder Zibelle) ist eine Unterart der Pflaume (Prunus domestica). Der heute gebräuchliche Vulgärname Kriechen für Prunus domestica subsp. insititia wurde das erste Mal schriftlich von Hildegard von Bingen erwähnt. Kerne von Früchten beider Formenkreise wurden in jungsteinzeitlichen Siedlungen aufgefunden.
Die Zibarte ist ein kleiner Baum, der meist Wuchshöhen von 3 bis 4 Meter erreicht. Ihre Zweige sind eher juvenil mit Dornen besetzt und zu Beginn grün. Die Laubblätter sind kahl, lediglich auf der Unterseite sind längs der Blattnerven Haare vorhanden. Die Blätter sind im Vergleich zu anderen Pflaumen eher klein, ebenso die Blüten.
Die Frucht hat einen Durchmesser von 2 bis 3 (selten ab 1) Zentimeter. Sie ist kugelig und blau, schwarz, blaurot, grüngelb oder gelb gefärbt, mit rötlichen Wangen. Der Steinkern ist rundlich-eiförmig und runzelig, seine Dicke entspricht 73 bis 79 % der Länge.
Die Blüte erfolgt früh im Jahr, die Zibarte ist selbstfruchtbar und ertragreich. Die Früchte reifen von September bis Oktober. Das Fruchtfleisch ist weich und ausgesprochen gerbstoffhaltig, der Geschmack erinnert mehr an Schlehen als an Pflaumen.
Genutzt werden die Zibarten unter anderem in der Obstbrennerei. Der Zibartenbrand, im Schwarzwald Zibärtle genannt, ist eine Spezialität, die im Vergleich zu anderen Obstbränden hochpreisig ist. Dies liegt daran, dass die Zibarte eher selten angebaut wird und dass die Ausbeute aus den Früchten recht niedrig ist. Dafür entschädigt der Brand mit einem ausgezeichneten Geschmack und einem feinen Mandelton.
Die Pflanze ist wenig anfällig für Krankheiten. Sie kann als Unterlage für andere Pflaumensorten dienen. Vor allem in Süddeutschland, Österreich und in der Schweiz kommt sie noch vereinzelt wurzelecht in Streuobstflächen vor.
[Quelle: Wikipedia]