Der Rote Eiserapfel, auch Zigeunerapfel, ist eine sehr alte Sorte des Kulturapfels. Er wurde bereits im 16. Jahrhundert um Bamberg und Nürnberg angebaut. Bis in die 1950er Jahre war dieser Apfel in Europa weit verbreitet, da er hervorragende Lagerfähigkeit besitzt: Die Äpfel können in Erdmieten bis zum übernächsten Jahr aufbewahrt werden. Diese Eigenschaft machte ihn früher für Selbstversorger und Kleinbauern interessant, die auf diese Weise von einer reichen Obsternte lange profitieren konnten. Auch heute ist diese robuste und widerstandsfähige Apfelsorte damit für die Hobbygärtner interessant, die über einen nicht zu lufttrockenen Keller verfügen. Dort aufbewahrt hält der Apfel sich bis Juli ohne zu welken.
Die süßsäuerlichen Äpfel, die Ende Oktober reif werden und nach einer Nachreife von 4–6 Wochen ab Dezember essbar sind, zählen zu den sogenannten Wirtschaftsäpfeln, das heißt, sie werden vor allem zum Kochen, Backen, Einmachen und Entsaften verwendet. Außerdem gehören sie zu den typischen „Krampusäpfeln“, die zu Nikolaus (6./7. Dezember) verschenkt werden.
Die Deckfarbe des Apfels ist ein verwaschenes dunkles Blutrot. Charakteristisches Erkennungsmerkmal sind die zahlreichen teils weißgelben, teils gelbbraunen hellen Punkte. Wie winzige kleine Sterne sind sie auf dem trüben Rot deutlich zu erkennen. Vollreif ist der Eiserapfel wesentlich stärker rot gefärbt als auf der Abbildung erkennbar.
Der Baum hat einen starken Wuchs und bildet eine breitkugelige Krone aus. Die lang andauernde Blüte ist witterungsunempfindlich. Der Baum gedeiht auch auf weniger fruchtbaren, aber feuchten und schweren Böden und kann auch in raueren Lagen angebaut werden. Aufgrund seiner Gesundheit und Wüchsigkeit eignet sich der Rote Eiserapfel sehr gut für Streuobstwiesen.
Quelle: Wikipedia